Das harte Leben von Fernstudenten

24/10/2009

Unterstützende Lernhilfen

Filed under: Tagebuch im Fernstudentenleben — Julia @ 09:51
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Wir Fernstudenten – gefangen im Kreis der eigenen 4 Wände – haben wenig unterschiedliche Anhaltspunkte, die einem das Lernen erleichtern. In Präsenzveranstaltungen hat man noch die Lehrkörper, deren Erscheinung doch manchmal verblüffend genau zu ihrem Lehrgebiet passt. An dieser Stelle fragt man sich doch, ob  Aussehen passend zum unterrichteten Thema ein Einstellungskriterium ist?! (Ich erinnere an klischeehafte Lateinlehrer.) Und wie sieht so ein Einstellungsgespräch wohl aus: Ja, dieses Sakko mit Lederflicken an den Ellbogen gehört zu meinen Lieblingsstücken. Ich sitze grundsätzlich während des Unterrichts halb auf meinem Tisch… So in der Art vielleicht? Fachliche Qualifikationen werden vorausgesetzt, aber stimmt der Rahmen ist hier die Frage.

So, Nummer 1 zum Bezugnehmen auf das gelernte Thema fällt bei uns also schon mal weg und wir können uns in keiner Klausur an den Lehrer erinnern, der immer bei dem Thema seine uralt Folie rausgeholt hat, der das Tafelbild völlig falsch aufgezogen hat, ein Schlagwort immer wieder höchst befremdlich ausgesprochen hat o. Ä. WIR erinnern uns maximal an die Teesorte, die wir beim Erarbeiten des Themas getrunken haben.

Nummer 2 fehlt uns auch: Mitschüler bzw. in unserem Fall mittlerweile Kommilitonen, die Fragen stellen (manchmal mit der Wirkung größerer Verwirrung, manchmal mit Augenverdrehen quittiert, manchmal mit dem Resultat eines Aha-Effekts). Früher fiel mir in Klausuren schon hin und wieder ein: Mensch, gut dass Eugen (Name frei erdacht) neulich noch nachgefragt hat. Das muss die Lösung sein. Oder: Die Frage haben wir jetzt schon so oft im Unterricht beantwortet – dank Urs (Name ebenfalls frei erdacht) – dass die nochmal in der Klausur drankommt dient wohl nur der Überprüfung, ob es denn endlich verstanden wurde.

So werden einem Klausuren ein wenig kurzweiliger, man lockert sich mal kurz und vor allem ist man sich seiner Sache sicherer.

Tja und da uns diese Wiedererkennungsmomente fehlen, hier ein paar Alternativen:

  1. Farben pro Thema: Wenn ich mir Buchführung und Bilanzierung vornehme, trage ich blau. Bei VWL braun mit Jeans, BWL ist bei mir rosa und Mathematik schwarz.
  2. Lesezeichen entsprechend der Bücher: Selbstgebastelte Lesezeichen mit den Bildern von Promis, die schon mal (offiziell) Steuern hinterzogen haben, kommen in Gesetzesbücher wie Einkommensteuerrecht. Ein Bild des aktuellen Arbeitsministers kommt in Arbeitsrecht usw…
  3. Das gelernte Wissen gleich anwenden und Reaktionen abwarten: Beim Stammtisch z. B. mit dem exzellenten Wissen über Außenwirksame Informationssysteme glänzen und abwarten, wie und von wem man zum Schweigen gebracht wird.

Das sind jetzt nur einige Beispiele, denn wenn ich noch mehr von mir und meinen seltsamen Methoden preisgebe, halten mich noch alle für vollends verrückt und ich werde wegen Verdachts auf Unzurechnungsfähigkeit von sämtlichen Prüfungen schon im Vorfeld ausgeschlossen.

Ich nehme gerne weitere effiziente Vorschläge an, denn ich habe noch jede Menge Lernstoff vor mir und so viele Farben wie es Themen gibt, finden sich nicht in meinem Schrank. Es sei denn, ich beginne Unterscheidungen vorzunehmen wie gelb, senf, ocker, gold. (zur Klarstellung: ich besitze 1 GELBES Top!)

So denn, macht euch ran und geht über Eselsbrücken. Mindestens über 7…

1 Kommentar »

  1. Ich berichtige: Meine 4 Wände bilden keinen Kreis.

    Kommentar von studentin — 24/10/2009 @ 09:53 | Antworten


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